Heimat?

Heimat ist für mich Zuhause. Und Zuhause ist wo man verstanden wird. Aber verstehen kommt von Verständnis, von Zuhören und Reden.

Ich möchte hier sterben, denn das hier – dieser Block – das ist meine Heimat. Und man stirbt schließlich da, wo man geboren ist. Und außerdem hilft man sich hier gegenseitig.

Heimat ist ein Ort des Schutzes, an dem man keine Angst haben muss. An dem man sich frei und willkommen fühlt. Wie hier in Schönwalde.

Ich liebe dieses Ghettoviertel!

Es gibt das Gerücht, dass Schönwalde II das Ghetto von Greifswald ist, aber wir empfinden das nicht so. Weil es eigentlich alles gibt wie Dönerbude, Einkaufsmöglichkeiten, Spielplätze.

Übrigens: Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl. Das Gefühl angenommen zu werden und Freunde zu haben.

Heimat ist auch ein ästhetischer Ort, der eine Resonanz in dir zum Schwingen bringt.

Seit 36 Jahren bin ich hier und die DDR war meine Heimat. Nicht nur da wo ich gewohnt habe, sondern die ganze DDR. Egal, ob ich in Dresden oder Leipzig war, überall waren Freunde. Wir haben zusammengehalten.

Ich möchte irgendwann weg, wieder aufs Land, mit Haus und Hof.

Ich möchte lieber in einem kleinen Haus wohnen. Im Grünen. Ich würde gerne weg.

Heimat habe ich hier nicht. Und woanders auch nicht.

Heimat ist für mich, wo die Leute nicht so scheiße sind.

Das hier ist für mich keine Heimat. Heimat ist etwas, was ich suche und noch nicht gefunden habe.